Säure-Basen-Haushalt - Kurz erklärt!

 

Überblick:

 

Säure-Basen-Haushalt - Kurz erklärt!

Ein sehr komplexes System unseres Körpers ist der Säure-Basen-Haushalt. Hauptsächlich ist er dafür verantwortlich den lebenswichtigen Blut-ph-Wert unseres Körpers konstant zu halten. Aber auch in anderen Bereichen unseres Körpers sorgt er dafür, dass der dort notwendige ph-Wert herrscht. Wir brauchen in unserem Körper beides – Säuren und Basen. Nur zusammen in einem ausgeglichenen Verhältnis auf unseren Körper abgestimmt funktioniert dieser einwandfrei. Beeinflussen können wir den Säure-Basen-Haushalt hauptsächlich durch unsere Ernährung, aber auch unsere Lebensweise.

 

Oft unterschätzt – der Säure-Basen-Haushalt

Teilweise umstritten diskutiert, wissen Menschen die sich mit ganzheitlicher Medizin beschäftigen wie wichtig ein ausgeglichener Säure Basen Haushalt ist.
Langfristige Störungen des natürlichen Gleichgewichts finden zunehmend mehr Beachtung, denn jedes noch so gut funktionierende System stößt bei kontinuierlicher Überlastung an seine Grenzen.

 

Unser Körper – unser Stoffwechsel

Unser Stoffwechsel mit seinen vielen Prozessen benötigt ein optimales Verhältnis zwischen Säuren und Basen. Um eine gesunde Balance aufrechtzuerhalten, verfügt unser Organismus über ausgeklügelte Regulationsmechanismen. An denen sind verschiedene Organe und sogenannte „Puffersysteme“, die einem Ungleichgewicht entgegenwirken können, beteiligt. Eingebunden in dieses System sind verschiedene Organe, insbesondere Lunge, Niere, das Blut und unser Bindegewebe, die bei ihrer Zusammenarbeit unterschiedliche Funktionen übernehmen und sich dabei gegenseitig unterstützen bzw. entlasten.

 

Die Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes

Wichtig für die Funktion der Säure-Basen-Balance werden die körpereigenen „Puffersysteme“ benötigt. Ihr Name beschreibt Ihre Funktion sehr klar: sie puffern ab, sie gleichen aus.
Diese beiden befinden sich in einem chemischen Gleichgewicht. Wenn man zu solchen Puffersystemen Säuren oder Basen dazu gibt, ändert sich zwar das Konzentrationsverhältnis, aber der pH-Wert bleibt weitgehend konstant. Und das ist das Wichtige, denn somit können die Puffersysteme unseres Organismus Säuren ausgleichen bzw. abfangen.

 

Woher kommen die Säuren?

Unsere Ernährung ist mit der größte Einflussfaktor unseres Säure-Basen-Haushaltes.
Tierische Nahrungsmittel wie Fleisch, Eier und Milch enthalten große Mengen an Proteinen. Sie sind überwiegend säurebildend. Die meisten pflanzlichen Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse enthalten wenig Proteinen dafür aber viele basische Mineralien. Sie gelten daher als basenbildend. Doch unser Körper braucht für sein Gleichgewicht beides. Eine ausgeglichene, basische Ernährung sollte daher aus etwa einem Drittel säurebildenden und zwei Drittel basischen Lebensmitteln bestehen.

 

Sauer oder basisch – welches Lebensmittel ist was?

Der Geschmack sagt tatsächlich nichts darüber aus, ob ein Nahrungsmittel säurebildend oder basisch ist. So zählen beispielsweise Zitronen oder Johannisbeeren zu den basischen Lebensmitteln. Eine verlässliche und wissenschaftlich erarbeitete Einschätzung der wahrscheinlichen Belastung, die durch die Verstoffwechselung unserer Lebensmittel entstehen kann, wurde von Remer und Manz entwickelt. Sie haben berechnet, wie viele Säuren beim Verzehr der Nahrung von den Nieren ausgeschieden werden müssen. Daraus ergibt sich der sog. PRAL-Wert (Potential Renal Acid Load = potentielle Säurelast für die Nieren). Wie die verschiedenen Lebensmittel in Ihrem Körper wirken, können Sie aus der Säure-Basen-Tabelle ersehen.
Die Werte in der Lebensmittel-Tabelle (bezogen auf 100 g) geben Aufschluss darüber, ob die Nahrungsmittel sauer verstoffwechselt werden oder basisch wirken. Die PRAL-Werte der säuernden und basischen Lebensmittel geben dabei den Grad der Säurebelastung an: ein hoher negativer Wert bedeutet, dass das Lebensmittel sehr basisch wirkt ein hoher positiver Wert hingegen zeigt an, dass das Lebensmittel im Körper stark säuernd wirkt.

 

Zucker – Freund oder Feind

Ganz so einfach ist das nicht. Raffinierter Zucker ist tendenziell gemäß der PRAL-Liste eher basisch. Aber trotzdem kein Grund zur Freude. Denn gesund ist Zucker deswegen noch lange nicht. Er besitzt zwar so gut wie keine Eiweiße – und diese wären ausschlaggebend gemäß der PRAL-Liste, jedoch wirkt er sich negativ auf unseren Insulinstoffwechsel aus. Zudem hat er zu viel Kalorien was sich ebenfalls negativ auswirkt. Es gibt etliche Alternativen gesünder süßen kann. Birkenzucker beispielsweise, Honig oder auch Agavendicksaft – um hier nur einige zu nennen.

 

Basen – Star: Gemüse

Mineralstoffreiche pflanzliche Lebensmittel haben einen geringen Proteinanteil und sind ausgesprochen basenbildend. Gemüsereiche Kost liefert unter anderem auch viele wichtige Vitamine, die für unseren Energiehaushalt und unsere Körperfunktionen unerlässlich sind. Aber auch Mineralwasser mit einem hohen Gehalt an Hydrogenkarbonat hat einen stark basenbildenden, ausgleichenden Effekt. Eine Portion Fleisch kann man mit viel gemischtem Gemüse ausgleichen. Es ist also kein Aufruf zum generellen Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel.

 

Veränderte Ernährungsgewohnheiten – gleicher Organismus

Unsere heutige Ernährungsweise und unser Stoffwechsel passen nicht mehr zusammen
Es ist noch nicht so lange her, dass sich unsere Ernährung radikal verändert hat. Und besonders in den letzten beiden Generationen stieg der Konsum industriell verarbeiteter Lebensmittel sowie Fleisch und Milchprodukten sehr stark an. Unser Stoffwechsel funktioniert jedoch noch wie vor 10.000 Jahren. Wir haben uns seit der Steinzeit eher basisch und spärlich ernährt – im Überfluss leben wir als Folge der Industrialisierung aber erst seit Mitte des letzten Jahrhunderts. Hauptsächlich nahmen unsere Vorfahren basische Lebensmittel nämlich Kräuter, Beeren, Früchte, Nüsse, und selten Fleisch zu sich. Heutzutage überwiegt der Konsum an tierischen Lebensmitteln und leicht verdaulichen Kohlenhydraten. Darauf ist unser Körper nicht vorbereitet.
Das Ernährungsbewusstsein in der Bevölkerung hat deutlich zugenommen und die Forderung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung - fünfmal am Tag Obst und Gemüse zu essen – ist schon in vielen Köpfen angekommen. Man sollte jedoch noch mehr für seinen Säure-Basen-Haushalt tun.

 

Latente Übersäuerung

Der Verzehr von überwiegend sauer verstoffwechselten Lebensmitteln kann es auf lange Sicht den Säure-Basen-Haushalt belasten. Der Körper kann die große Menge an Säuren nicht mehr abfangen und die eigentlich sehr effektiven Puffersysteme gelangen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und sind erschöpft. Diesen Zustand nennt man latente oder chronische Übersäuerung (auch latente Azidose genannt). Plausibel erscheint hier die naturheilkundliche Erklärung, dass dies den pH-Wert im Bindegewebe verändern kann. Das Bindegewebe ist das größte „Organ“ in unserem Körper. Es ist in allen Bereichen und Organen zu finden. Veränderungen des pH-Wertes im Bindegewebe können somit einen Einfluss auf unseren gesamten Körper, die Enzymtätigkeit, die Aktivität der Organe haben, da die optimalen pH-Werte nicht aufrechterhalten werden können.

 

Mögliche Faktoren einer Übersäuerung:

  • Verzehr von Nahrungsmitteln mit einem hohen Wert an tierischen Eiweißen
  • LowCarb-Diäten
  • exzessiver Sport
  • chronischer Stress
  • chronische Entzündungen

 

Gesundheitliche Folgen einer latenten Übersäuerung

Die ernährungsbedingte erhöhte Säurebelastung und damit die chronische Übersäuerung wird als einer der wesentlichen Faktoren mitverantwortlich gemacht für die Entstehung diverser Beschwerden und die Zunahme von Zivilisationserkrankungen.
Aus vielen Untersuchungen ist bekannt, dass basenreiche Kost die Gesundheit fördert, präventiv wirken und auch die Beschwerden verschiedener Erkrankungen abmildern kann.
Ein chronisch übersäuerter Körper entsteht nicht von heute auf morgen. Diesen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, kann leider einige Zeit in Anspruch nehmen – aber es lohnt sich.
Sie können Ihren Säure-Basen-Haushalt hierbei unterstützen. Wenn man das Grundprinzip einmal verstanden hat, ist es recht einfach.

 

Wichtigster Baustein: Die ausgewogene basische Ernährung

Obst und Gemüse gelten als ideale Basenbildner. Sie sollten täglich auf Ihrem Speiseplan stehen, um einer Übersäuerung vorzubeugen. Eine überwiegend basische Ernährung besteht aus 2/3 Obst und Gemüse und 1/3 tierischen, säurebildenden Lebensmittel. Trinken Sie ausreichend Wasser oder grünen Tee, damit Ihre Nieren gut durchgespült werden und zuverlässig arbeiten können. Auch die Leber spielt eine wichtige Rolle im Säure-Basen-Haushalt. Eine Unterstützung der Leber mit Bitterstoffen, die in Gemüse, Kräutern und Obst enthalten sind, kommt sowohl dem Säure-Basen-Haushalt, als auch Ihrem Magen zugute.
Die Mineralstoffe Zink, Kalzium und Magnesium sind lebenswichtige Nährstoffe unseres Körpers. Vor allem Zink ist unerlässlich für die Bildung von Puffersubstanzen, die für den Ausgleich des Säure-Basen-Haushalt.
Grüner Tee ist ebenfalls eine wertvolle Mineralstoffquelle. Zusammen mit seiner stoffwechselanregenden Wirkung kann er z. B. Unterstützung bieten, wenn Sie sich eine Gewichtsreduktion zum Ziel gesetzt haben. Darüber hinaus können spezielle Mineralstoffpräparate helfen, einen erhöhten Bedarf in besonderen Belastungssituationen zu decken.

Klingt es kompliziert? Probieren Sie die basische Ernährung mit Hilfe basischer Lebensmittel der Firma Jentschura und Alvito aus! Es geht schnell, einfach und ist wirklich lecker!

Frühstück

Mittag- und Abendessen

Nutzen Sie gerne auch unsere basischen Rezpte aus dem Blog.

 

Bewegung und Entspannung

Moderater Sport ist gesund und unterstützt Ihren ganzen Körper. Schon etwas Bewegung an der frischen Luft, kann einen positiven Effekt haben, denn Energieumsatz und Ausscheidung werden bei Bewegung aktiviert und unterstützt. Regelmäßige Aktivität in Verbindung mit ausreichenden Entspannungsphasen kann Ihnen darüber hinaus helfen, Stress zu reduzieren und abzubauen.
Atemübungen sind nicht nur gut für Ihre Lunge – sie helfen auch flüchtige Säuren über die Atmung auszuscheiden und sind eine ideale Entspannungsübung.

 
Auch wenn wir es nicht immer schaffen rein basisch zu leben, lohnt es sich doch immer wieder. Und immer öfter. Daran zu denken und statt zu Fastfood und Hektik, zu Gemüse und Atemübungen zu greifen.

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